Dienstag, Juni 28, 2005

Scheiss egal! Oder doch nicht?

Beim letzten Blogeintrag habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich meine Aludosen-Sammelstelle-Bekanntschaft nicht wiedergefunden habe. Ok, ich habe auch keine grossartigen Suchaktionen gestartet. Als die Polizei sagte, dass sie nicht nach verlorengegangenen Illusionen suchen, liess ich das mit dem Suchen bleiben. Doch ich sass des öfteren auf der Terasse, lernte und blickte immer wieder kurz auf wenn jemand vorbei ging. Sie tat das nie. Aber meine Konzentrationsfähigkeit was das Lernen anbelangt, nahm dadurch noch ab. Dass die noch abnehmen konnte, hätte ich niemals gedacht. Wie kann Konzentrationsfähigkeit kleiner als Null sein?!
Naja, ich habs mir abgeschminkt daran zu glauben, dass ich die Chance habe ihr zu erklären, dass ich völlig weiche Knie bekam als sie mich mal nach einer Ziggi fragte. Ich werde ihr niemals sagen können, dass ich mich total darüber geärgert hatte, dass ich keine Ziggis dabei hatte. Dass ich nicht mit ihr ins Gespräch kam. Dass sie mega attraktiv ist. Dass ich sie nicht mehr aus meinem Kopf brachte und dauernd an sie denken muss wenn ich den roten, rostigen Aludosencontainer sehe. Dass ich sie nicht gehen lasse bevor ich nicht wisse, wie ich sie erreichen könne. Aber was solls. Gibt noch viele tolle Frauen. Scheiss egal! Oder doch nicht?!

In der Fachhochschule zeigt sich immer klarer, dass meine Chancen die kommenden Prüfungen zu bestehen gegen Null streben. Ich habe mich damit abgefunden. Es ist mir momentan auch irgendwie scheiss egal. Das einzige was ich mich zurzeit frage ist, ob ich das Jahr nochmals machen soll, oder ob ich mir einen Job suchen soll. Zum Beispiel als eidgenössisch diplomierter Kloreiniger. Ich könnte ein Klo-putz-Imperium aufbauen und der WC-Ente den Kampf ansagen. Andererseits ist mir das Ganze eben doch nicht so egal. Ich verzweifel oft daran wieso ich denn den ganzen Müll nicht kapier. Ok, ich hab nicht effizient gelernt. Aber ich hab so verdammt viel Stunden in die Schule investiert, da müsste ich es doch zumindest ein bisschen besser checken. Irgendwo muss da noch ein Funken Hoffnung sein, denn ich hätte eben schon sehr gern diesen Abschluss und obschon ich mir so sicher bin, dass ich nicht bestehen werde, bin ich immernoch hier. Was hält mich also in der Fachhochschule? Mein sturer Kopf? Mein Wille? Verzweiflung? Am liebsten würde ich irgendwo hinstehen und laut HILFE schreien, aber ich weiss, dass das überhaupt nichts bringen würde. Ausser vielleicht dass mich ein paar liebe Menschen in eine trendige weisse Jacke stecken würden und ununterbrochen sagen würden: "Es wird alles wieder gut. Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden Ihnen helfen..."

Noch etwas letztes. Ich weiss dass ich nicht dumm bin, denn wenn ich dumm wär, dann hät ichs nicht bis in diese Fachhochschule geschafft. Und wenn ich dumm wäre, dann wüsste ich nicht, dass ich etwas nicht weiss. Dumme wissen nicht, dass sie dumm sind. Und dennoch fühle ich mich dumm. Da verwirr ich mich sogar selbst. Am liebsten wäre ich wirklich einfach dumm wie ein Brot. Ich würde mich über dinge freuen die für mich momentan einfach als "normal" oder "erklärbar" gelten und ich würde mir nicht den Kopf zerbrechen über Dinge die ich nicht weiss um sie dann doch irgendwann zu wissen. Ich würde mich nicht wegen Wissensfragen in eine depressive Stimmung boxen lassen. Ich würde mir nicht mehr Probleme im Hirn zusammenbasteln als eigentlich existieren. Ich wär einfach dumm.

Dummheit forever!

Donnerstag, Juni 23, 2005

Stillstand

Der Titel beschreibt den gestrigen Tag perfekt. Nein, nicht bloss den gestrigen Tag, sondern auch meinen momentanen Zustand. "Hä?! Du stehst still?" Ja genau! Also nicht, dass ich versuchen würde einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekord zu erlangen, indem ich seit Tagen auf der selben Stelle stehe. Ich komm einfach nicht weiter, egal was ich mache. Ich lern und lern, aber komme keinen Schritt weiter. Ich versuch aus dem Loch zu kommen, in welchem ich wegen dem doofen Schulstress sitze, aber komm nicht hoch. Und morgens komm ich meistens nicht aus dem Bett.
Ich weiss noch wie ich früher dauernde diesen 0-8-15 Alptraum hatte. Wer kennt das nicht. Man wird von irgend etwas verfolgt und möchte flüchten. Doch man kommt nicht vom Fleck. Und kurz bevor einem das Ungeheuer eingeholt hat, schreckt man schweissgebadet auf. Nur bezweifle ich, dass ich jetzt irgendwann aufwache und beruhigt feststelle, dass das alles nur ein Traum ist. Ich hab mich auch schon gezwickt. Es ist kein Traum.

Doch dass ich gestern wegen der Schule total gefrustet war (und das haben mir wohl sogar Leute angesehen, die absolut blind sind und keinen Funken Rinfühlungsvermögen haben), sollte noch nicht genug sein.
Ich setzte mich in die S7 die normalerweise um 17.38 Uhr losfährt. Vier Leute aus meiner Klasse gesellten sich noch zu mir. Doch, seltsamerweise fuhr der Zug nicht los. Er blieb stehen. Stillstand! 10 Minuten später erfuhren wir dann per Durchsage, dass keine Doppelstöcker mehr verkehren würden (beide Züge die mir was bringen sind Doppelstöcker). Ich entschied mich der S7 und meinen Freunden den Rücken zu kehren und wechselte das Perron. Dort stiess ich auf die Sektion S12. Also ebenfalls Leute aus meiner Klasse. Die S7 kam angerollt. Juhuuu! Doch ein Zug der fährt. Doch nachdem er zum stillstehen gekommen war, blieb er das auch. Stillstand! Wenig Minuten später kam eine weitere Meldung aus den Lautsprechern gekrochen. "Aufgrund von Stromproblemen können momentan keine Züge verkehren." Und spätestens da bewiesen ca. 70% aller Anwesenden, dass Handies unverzichtbare Freunde sind. "Hey, Schatz ich steck hier in Winterthur fest. Es fahren keine Züge mehr. Es könnte ein bisschen später werden". Dass es ein bisschen mehr als ein bisschen später werden würde, war den meisten da wohl noch nicht bewusst. Zumindest erfuhren wir durch diese Handy-Besessenheit, dass auch in anderen Orten keine Züge mehr fuhren. Es musste sich also um ein grösseres Problem handeln.
Zu unserem Erstaunen hiess es dann plötzlich, dass ein Zug auf dem Gleis 4 Richtung Zürich Flughafen, Zürich fahren würde. Da stürmten natürlich alle auf den Zug. Wir auch. Er fuhr tatsächlich los. Bis in den Zürcher Hauptbahnhof schafften wir es zwar nicht, aber zumindest bis nach Zürich Oerlikon. Dort blieb auch der letzte Mohikaner unter den Zügen stehen. Stillstand! Und erst da wurde uns langsam bekannt, dass es sich um ein schweizweites Desaster handelte. Durch einen Spannungsabfall im gesammten Bahnnetz hatten die Züge nicht mehr genügend Saft noch weiterzufahren. Wieso unser Zug es noch von Winterthur bis Zürich Oerlikon geschafft hat, ist mir heute noch Rästelhaft. Es war der einzige Zug, der zwischen 18.30 und 21.30 Uhr den Bahnhof Winterthur verliess.
In Oerlikon angekommen war unser Ziel uns in ein Tram zu quetschen und damit bis zum Hauptbahnhof zu fahren. Insgesamt waren wir nun sieben aus unserer Klasse. Vier davon verabschiedeten sich plötzlich weil sie nach x-Versuchen endlich erfolgreichen ein Auto stoppen konnte, welches sie Sekunden später verschlang und auf und davon brauste. Einer verabschiedete sich mit dem Kommentar er würde zu Fuss gehen. Naja, ich weiss nicht, was er schlussendlich gemacht hat, aber wenn er wirklich zu Fuss von Oerlikon bis Zürich HB spazierte, dann hat er seine Dosis Sport für diese Woche nun hinter sich.
Kurz nachdem Chris seine Blase im nahegelegenen "KalbsfleischzwischenzweiBrötchen"-Laden entleert hat, rollte das lang ersehnte Tram an. Mittlerweile hatten sich schon so viel Leute nen alternativen Weg gesucht, dass wir genügend Platz im Tram hatten. Chris verabschiedete sich bei ner Haltestelle bei welcher er später von Freunden abgeholt wurde. Peter und ich stiegen beim HB auf ein anderes Tram um und fuhren damit bis zum Bellevue. Die Züge standen immernoch alle still und durch Mund zu Mund Propaganda und ein bisschen gesundem Menschenverstand wussten wir, dass die Züge noch lange stillstehen würden. Also versuchten wir unser Glück mit Autostoppen. Da wir nicht zu all den anderen Trampern standen, sondern ein bisschen weiter Strasse aufwärts bei nem Lichtsignal, hatten wir schon beim ersten "Daumen in die Luft strecken" durchschlagenden Erfolg. Weil die Frau die uns mitnahm, im gleichen Kaff wohnt wie ich, fuhr sie mich praktisch direkt vor die Haustür. Netter Service. Ich war froh nach diesem sch...önen Tag - mit einer Stunde Verspätung (reines Glück dass es nicht länger dauerte) - mich endlich aufs Sofa plumpsen zu lassen.
Der Tag war gelaufen. Ich war so kaputt es ging absolut nichts mehr. Stillstand!

Heute wars nicht sonderlich besser. Die Züge standen zwar nicht mehr still, aber in der Schule habe ich auch heute nichts gerafft.

Ich such mir mal einen Anlasser.

Freitag, Juni 10, 2005

teenager

Es ist zwar ziemlich belanglos, aber doch beschäftigt mich etwas, das heute vorgefallen ist. Eigentlich habe ich den ganzen Tag überhaupt nichts vernünftiges gemacht. Das Vernünftigste war wohl, dass ich die Aludosen auf die Sammelstelle gebracht hab. Und die liegt direkt vis-à-vis von unserer Terasse. Also einmal über die Strasse, Tüte mit den gesammelten Aludosen in den Container schütten und das wars dann auch schon. Normalerweise. Aber heute lief mir da eine hübsche junge Frau über den Weg. Sie war schon halb an mir vorbei, drehte sich zu mir und sagte:"Hi, hast Du vielleicht ne Ziggi?" (das ganze natürlich auf Schweizerdeutsch). Ich antwortete leicht nervös (wieso war ich eigentlich nervös):"Nein, sorry... hab leider keine". In dem Moment kotzte es mich zum aller ersten mal an, dass ich nie angefangen habe zu rauchen. Da lief sie davon. Unfähig einen Satz zu finden mit dem ich sie hätte aufhalten und in ein Gespräch verwickeln können, welches in eine herrliche Beziehung geführt hätte, starrte ich ihr nach. Ich ging zurück in die Wohnung. Von dort sofort wieder auf die Terasse um nachzuschauen ob ich sie noch irgendwo sehe. Nichts. Weg. Wie eine Seifenblase. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht wirklich weg war nachdem sie geplatzt war. Sie war immernoch da. In meinem Kopf. Seifenblasen waren das nie nachdem sie geplatzt sind. Und wenn doch, dann nur ganz kurz.

Sie ist immernoch in meinem Kopf. Ich frag mich was gewesen wäre, wenn ich Raucher wär. Wenn ich Zigaretten dabei gehabt hätte. Ob ich von nun an immer mit nem Päckchen Ziggis rumlatschen soll, obschon ich nicht rauche. Ob es ihr wirklich um die Zigaretten ging oder ob sie mich ansprechen wollte. Aaaaaaaaaaahhhhh!!! Das alles werd ich niemals rausfinden. Ich kenn sie nicht. Ich hab sie noch nie zuvor gesehen. Wahrscheinlich ist sie nichtmal von hier. Wahrscheinlich sehe ich sie nie mehr wieder. Vielleicht liesst sie das hier mal?! Vielleicht bastel ich ein Flyer und häng ihn überall auf. "Du hast einen aludosenentsorgenden Typen angesprochen und ihn gefragt ob er eine Ziggi für dich habe?! Das war ich! Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Melde Dich doch bitte unter...". Hahaha! Ich fühl und benehm mich wie ein Teenager der zum ersten mal gemerkt hat, dass Frauen etwas interessantes an sich haben.

Ist das einer dieser Momente den man nie vergisst. Werd ich jetzt den Rest meines Lebens diesen Moment mit "was wäre wenn....?" hinterfragen? Werde ich jetzt jedesmal an sie denken wenn ich Aludosen in den Container schmeisse? Oder sogar bei jeder Aludose die ich sehe? Wie wärs mit einer zweiten Chance?!

Ich seh schon. Morgen wache ich mit Akne auf.

partytime

Ok, der folgende Bericht kommt zwar eine Woche zu spät, aber lieber spät als nie. Letzten Samstag fand in Winterthur die ZHW Party statt. Trotz meiner bisher weniger erfreulichen Partyerlebnisse (guggst du Beispiel) entschied ich mich gegen Samstagmittag dahin zu gehen. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Entscheidung nicht von ungefähr kam, sondern begründet war. Denn irgendwann im Laufe des morgens bekam ich eine Mail von einer Person von der ich es am wenigsten erwartet hätte. Von der Christina. Der sagenumwobenen Tänzerin aus der verlinkten Geschichte. Sie schrieb mir, dass sie völlig gestresst und deswegen froh sei, diesen Abend mal richtig (O-Ton:) die Sau rauszulassen. Sie fragte mir, wies mir denn so ginge und ob ich auch an die ZHW Party komme. Sie hoffe, dass es mir gut gehe und dass wir uns evtl. am Abend ja sehen würden. Ok, also ich meine... ich denke... ich finde... ähm... sie hatte mich schon beim "Hey..." überzeugt auch an die Party zu kommen. Natürlich mit der Hoffnung auf einen erneuten hocherotischen Tanzabend.

Doch bis zum Abend wars ja noch ein Weilchen. Ich tuckerte mit meinem Vater nach Rapperswil um mit ihm eine kulinarische Expedition in die Welten der kurzfristigen Nahrungsbeschaffung (Fastfood) zu unternehmen. Kurz gesagt, wir waren bei McDonalds. Enttäuscht darüber, dass in der Schweiz keine "Large-Menus" mehr angeboten werden, gingen wir noch in ein Einkaufszentrum. Wie des öfteren stellte ich mein Glück auf die Probe und sah mich nach einem Pullover um. Eigentlich weiss ich nicht, wieso ich das immer mal wieder versuche, denn schlussendlich ist das Endergebnis immer das selbe. Ich drängel mich mit leeren Händen an der Kasse vorbei, weil alle Pullover entweder zu hässlich, zu teuer oder fehlerhaft (Löcher usw) sind.

Wieder zuhause angekommen machte ich mich bereit für die Party und dackelte dann auch schon bald los. Auf dem Weg nach Winterthur fusionierte ich mit Sandra (meiner Banknachbarin) und ihrer Freundin um uns in Winterthur mit zwei anderen Klassenkameraden zusammenzuschliessen. So gegen 22.30 Uhr stolzierten wir (nach etlichen weiteren Fusionen) etwa zu zehnt durch die Pforten des Techhôtels (http://www.zhwparty.ch/). Natürlich verpassten wir die Mister & Miss ZHW Wahlen. Aber das war ein hinnehmbarer Verlust. Ich riss mich von den anderen los und erkundete die Party auf eigene Faust. Ich traf ein paar Leute die ich kannte und noch viel mehr Leute die ich nicht kannte (was für ein Wunder). Irgendwie kam es, dass ich dann doch wieder auf die Leute aus meiner Klasse stiess und irgendwie sammelte sich die halbe Klasse mit fortschreitender Zeit und steigendem Alkoholisierungsgrad im "Bouncing Kingzton Room". Ich glaube ich war der einzige, der immer mal wieder abhaute und durch die ganze Partyzone durchstolperte (die war ziemlich gross). Die Hoffnung meine Tanzpartnerin wieder zu finden bereis verloren, kehrte ich irgendwann zu den anderen zurück. Oder besser gesagt, ich hatte es vor. Denn plötzlich stand ich vor Christina. Die obligaten Küsschen empfangen stand einer heissen Tanznummer nichts mehr im Weg. Heiss wars schon. Aber das lag mehr am engen Raum und der schlechten Belüftung als an sonst irgendwas. Ihre Freundinnen machten ein Gesicht als wären ihnen kurz vor der Party sämtliche Fingernägel abgebrochen und als sei der Schwangerschaftstest am Mittag positiv ausgefallen. Enttäuscht wurde mir klar, dass es keine Fortsetzung des bereits erlebten geben würde. Ich wackelte noch ein bisschen mit ihnen dort herum und entschuldigte mich dann um ein bisschen frische Luft zu tanken. Beim rausgehen traf ich noch auf Vera (meine offizielle Affäre... auch wenn da nix läuft ;) ) und zwei oder drei - das zählen viel mir da schon schwerer als noch vor Mitternacht - ihrer Kollegen die mich zutexteten ich soll doch ihre Klassenkameradin wählen bei irgend so nem Wettbewerb. Ich hatte zwar keine Ahnung worum es geht, aber ich schmiss im Verlauf der Nacht dennoch 4 Zettel mit ihrer Nummer drauf in die Wahlurne. Aber vorher machte ich es mir mal alleine draussen auf der Treppe gemütlich und starrte abwechselnd in die nach Luft ringende Menschenmenge und auf den Boden.

Wieder bei meinen Leutz angekommen sah ich auch schon die nächste Frau die ich kannte. Seda aus dem Englischunterricht. Ich tanzte ein wenig mit ihr und ihrer Freundin. Doch die ging so dermassen ab, dass man meinen musste das sei ihr allerletztes Mal wo sie noch tanzen kann. Hätte sie sich noch ein bisschen schneller bewegt, wäre das einem eptileptischen Anfall gleich gekommen. Obschon sie einen Kopf kleiner ist, war sie mir einfach ne Nummer zu gross und ich zog mich zurück.

So gegen 3 Uhr waren Sandra und ihre Freundin in Aufbruchstimmung. Ich verabschiedete mich von Ihnen und sagte den anderen ich würde mal die "Event Hall" (die umgebaute Aula mit Live-Band) unsicher machen. Und nahm Corinne mit, die erst gerade fertig war Getränke an der Bar in der "Event Hall" zu verkaufen. Gegen 4 Uhr waren von unserer Klasse nurnoch vier Leute da. Steve - dessen Freundin im Laufe der Nacht ohne ihn nach Hause ging, Marcel - der seine Freundin erst garnicht mit an die Party nahm und Corinne. Die anderen treulosen Tomaten waren bereits verschwunden als ich irgendwann mal nach ihnen schaute. Kurz nach 4 Uhr wars vorbei mit Musik in der Aula. Wir machten uns auf den Weg raus und das eigentlich ziemlich nüchtern. Ich zumindest. Während die anderen bereits in ihrem Zug sassen, wartete ich noch 20 Minuten auf meinen. Wieder überkam mich das Gefühl, das ich bisher nach jeder Party hatte. Ich nenn es jetzt mal das After-Party-Gefühl. Es ist irgendwie ein Gefühl nichts erreicht zu haben. Wieder da zu stehen wo ich vor der Party stand. Ok, ich sass vorher nicht auf einer Bank am Bahnhof von Winterthur, aber ich war schon vorher allein. Hat es sich gelohnt? Was hat es gebracht? Super amüsiert hab ich mich ja nicht unbedingt. Hab ich mich frei gefühlt? Auch nicht. Ich war müde und hätte in der Zeit die ich für die Party aufgewendet hab, das ganze Steuergesetz auswendig lernen können. Ich hätte in nem Chat eine tolle Frau anbaggern können und mir wenigstens die Illusion machen können, dass ich ein toller Hengst bin. Tja, ich kann es nicht treffend beschreiben, aber es ist halt das After-Party-Gefühl.

Gegen halb sieben Uhr war ich dann mal zuhause und plumpste in mein Bett. Ich schlief nicht sonderlich lange und den Rest des Tages verbrachte ich mit rumhängen, Bilanz aus der vergangenen Nacht ziehen und Fern schauen. Eine weitere Frage die ich mir stellte, war woher die Beule an meiner Stirn kam. Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass mein Kopf eine unsanfte Begegnung mit der Klotüre hatte. Aber so schlimm kann es nicht gewesen sein, denn ich erinnere mich nicht mehr daran.

Mal schauen wann die nächste Party steigt.