Freitag, Juni 10, 2005

partytime

Ok, der folgende Bericht kommt zwar eine Woche zu spät, aber lieber spät als nie. Letzten Samstag fand in Winterthur die ZHW Party statt. Trotz meiner bisher weniger erfreulichen Partyerlebnisse (guggst du Beispiel) entschied ich mich gegen Samstagmittag dahin zu gehen. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Entscheidung nicht von ungefähr kam, sondern begründet war. Denn irgendwann im Laufe des morgens bekam ich eine Mail von einer Person von der ich es am wenigsten erwartet hätte. Von der Christina. Der sagenumwobenen Tänzerin aus der verlinkten Geschichte. Sie schrieb mir, dass sie völlig gestresst und deswegen froh sei, diesen Abend mal richtig (O-Ton:) die Sau rauszulassen. Sie fragte mir, wies mir denn so ginge und ob ich auch an die ZHW Party komme. Sie hoffe, dass es mir gut gehe und dass wir uns evtl. am Abend ja sehen würden. Ok, also ich meine... ich denke... ich finde... ähm... sie hatte mich schon beim "Hey..." überzeugt auch an die Party zu kommen. Natürlich mit der Hoffnung auf einen erneuten hocherotischen Tanzabend.

Doch bis zum Abend wars ja noch ein Weilchen. Ich tuckerte mit meinem Vater nach Rapperswil um mit ihm eine kulinarische Expedition in die Welten der kurzfristigen Nahrungsbeschaffung (Fastfood) zu unternehmen. Kurz gesagt, wir waren bei McDonalds. Enttäuscht darüber, dass in der Schweiz keine "Large-Menus" mehr angeboten werden, gingen wir noch in ein Einkaufszentrum. Wie des öfteren stellte ich mein Glück auf die Probe und sah mich nach einem Pullover um. Eigentlich weiss ich nicht, wieso ich das immer mal wieder versuche, denn schlussendlich ist das Endergebnis immer das selbe. Ich drängel mich mit leeren Händen an der Kasse vorbei, weil alle Pullover entweder zu hässlich, zu teuer oder fehlerhaft (Löcher usw) sind.

Wieder zuhause angekommen machte ich mich bereit für die Party und dackelte dann auch schon bald los. Auf dem Weg nach Winterthur fusionierte ich mit Sandra (meiner Banknachbarin) und ihrer Freundin um uns in Winterthur mit zwei anderen Klassenkameraden zusammenzuschliessen. So gegen 22.30 Uhr stolzierten wir (nach etlichen weiteren Fusionen) etwa zu zehnt durch die Pforten des Techhôtels (http://www.zhwparty.ch/). Natürlich verpassten wir die Mister & Miss ZHW Wahlen. Aber das war ein hinnehmbarer Verlust. Ich riss mich von den anderen los und erkundete die Party auf eigene Faust. Ich traf ein paar Leute die ich kannte und noch viel mehr Leute die ich nicht kannte (was für ein Wunder). Irgendwie kam es, dass ich dann doch wieder auf die Leute aus meiner Klasse stiess und irgendwie sammelte sich die halbe Klasse mit fortschreitender Zeit und steigendem Alkoholisierungsgrad im "Bouncing Kingzton Room". Ich glaube ich war der einzige, der immer mal wieder abhaute und durch die ganze Partyzone durchstolperte (die war ziemlich gross). Die Hoffnung meine Tanzpartnerin wieder zu finden bereis verloren, kehrte ich irgendwann zu den anderen zurück. Oder besser gesagt, ich hatte es vor. Denn plötzlich stand ich vor Christina. Die obligaten Küsschen empfangen stand einer heissen Tanznummer nichts mehr im Weg. Heiss wars schon. Aber das lag mehr am engen Raum und der schlechten Belüftung als an sonst irgendwas. Ihre Freundinnen machten ein Gesicht als wären ihnen kurz vor der Party sämtliche Fingernägel abgebrochen und als sei der Schwangerschaftstest am Mittag positiv ausgefallen. Enttäuscht wurde mir klar, dass es keine Fortsetzung des bereits erlebten geben würde. Ich wackelte noch ein bisschen mit ihnen dort herum und entschuldigte mich dann um ein bisschen frische Luft zu tanken. Beim rausgehen traf ich noch auf Vera (meine offizielle Affäre... auch wenn da nix läuft ;) ) und zwei oder drei - das zählen viel mir da schon schwerer als noch vor Mitternacht - ihrer Kollegen die mich zutexteten ich soll doch ihre Klassenkameradin wählen bei irgend so nem Wettbewerb. Ich hatte zwar keine Ahnung worum es geht, aber ich schmiss im Verlauf der Nacht dennoch 4 Zettel mit ihrer Nummer drauf in die Wahlurne. Aber vorher machte ich es mir mal alleine draussen auf der Treppe gemütlich und starrte abwechselnd in die nach Luft ringende Menschenmenge und auf den Boden.

Wieder bei meinen Leutz angekommen sah ich auch schon die nächste Frau die ich kannte. Seda aus dem Englischunterricht. Ich tanzte ein wenig mit ihr und ihrer Freundin. Doch die ging so dermassen ab, dass man meinen musste das sei ihr allerletztes Mal wo sie noch tanzen kann. Hätte sie sich noch ein bisschen schneller bewegt, wäre das einem eptileptischen Anfall gleich gekommen. Obschon sie einen Kopf kleiner ist, war sie mir einfach ne Nummer zu gross und ich zog mich zurück.

So gegen 3 Uhr waren Sandra und ihre Freundin in Aufbruchstimmung. Ich verabschiedete mich von Ihnen und sagte den anderen ich würde mal die "Event Hall" (die umgebaute Aula mit Live-Band) unsicher machen. Und nahm Corinne mit, die erst gerade fertig war Getränke an der Bar in der "Event Hall" zu verkaufen. Gegen 4 Uhr waren von unserer Klasse nurnoch vier Leute da. Steve - dessen Freundin im Laufe der Nacht ohne ihn nach Hause ging, Marcel - der seine Freundin erst garnicht mit an die Party nahm und Corinne. Die anderen treulosen Tomaten waren bereits verschwunden als ich irgendwann mal nach ihnen schaute. Kurz nach 4 Uhr wars vorbei mit Musik in der Aula. Wir machten uns auf den Weg raus und das eigentlich ziemlich nüchtern. Ich zumindest. Während die anderen bereits in ihrem Zug sassen, wartete ich noch 20 Minuten auf meinen. Wieder überkam mich das Gefühl, das ich bisher nach jeder Party hatte. Ich nenn es jetzt mal das After-Party-Gefühl. Es ist irgendwie ein Gefühl nichts erreicht zu haben. Wieder da zu stehen wo ich vor der Party stand. Ok, ich sass vorher nicht auf einer Bank am Bahnhof von Winterthur, aber ich war schon vorher allein. Hat es sich gelohnt? Was hat es gebracht? Super amüsiert hab ich mich ja nicht unbedingt. Hab ich mich frei gefühlt? Auch nicht. Ich war müde und hätte in der Zeit die ich für die Party aufgewendet hab, das ganze Steuergesetz auswendig lernen können. Ich hätte in nem Chat eine tolle Frau anbaggern können und mir wenigstens die Illusion machen können, dass ich ein toller Hengst bin. Tja, ich kann es nicht treffend beschreiben, aber es ist halt das After-Party-Gefühl.

Gegen halb sieben Uhr war ich dann mal zuhause und plumpste in mein Bett. Ich schlief nicht sonderlich lange und den Rest des Tages verbrachte ich mit rumhängen, Bilanz aus der vergangenen Nacht ziehen und Fern schauen. Eine weitere Frage die ich mir stellte, war woher die Beule an meiner Stirn kam. Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass mein Kopf eine unsanfte Begegnung mit der Klotüre hatte. Aber so schlimm kann es nicht gewesen sein, denn ich erinnere mich nicht mehr daran.

Mal schauen wann die nächste Party steigt.