Sonntag, Mai 29, 2005

monsterface

Schonwieder ist eine Woche seit meinem letzten Blogeintrag vergangen. Die Zeit geht einfach viel zu schnell vorbei. Kaum steht man auf, schon sitzt man im Schulzimmer. Kaum hat der Unterricht begonnen, ist er auch schon wieder vorbei ohne dass ich was davon mitbekommen habe. Kaum fängt die nächste Stunde an, ist man schon wieder zu Hause. Kaum ist man zu Hause wacht man auch schon wieder auf, denkt:"Was hab ich denn da für qequirlte Scheisse geträumt?" und das ganze beginnt wieder von vorne. Manchmal denke ich, dass ich Opfer einer gemeinen Verschwörung bin. Für alle läuft die Zeit ganz normal und in einer einigermassen vertretbaren Geschwindigkeit. Bei mir ist das ganz anders. Ich gerate immer wieder in Zeitsprünge. Es kann sein, dass innerhalb eines kurzen Augenblicks mehrere Stunden vergehen, von welchen ich nichts, aber wirklich überhaupt nichts, mitbekomme. Mit anderen Worten: Mir wird die Zeit geklaut! Ich wette irgendwo da draussen sitzen ein paar gelangweilte "Zeit-Beamten" an ihren Uhren und erlauben sich ein bisschen Spass auf meine Kosten.
Beamte A:"Hey, lass uns dem Typen da mal ein bisschen Zeit klauen."
Beamte B:"Auja, tolle Idee"
*zapp*
Beamte A:"Höhöhö, schau mal wie der verwirrt inner Gegen rumglotzt."
Beamte B:"Wenn der wüsste, dass er sich vor 20 Minuten mit der tollen Schnecke für heute Abend verabredet hat...hehehehe!"
Beamte A:"Die wird auch doof dastehen wenn er sie versetzt, weil er ja nichtmal weiss dass er überhaupt ein Date hat... höhöhöhöhö!"

Hahaha! Sehr lustig! Ich will meine Zeit zurück!!
Apropo Zeit zurück. Heute habe ich mal kurz beim Tennismatch Pierce vs. Schnyder reingeschaut. Wenn die Pierce Aufschlag hatte wurde man Zeuge brutalster Zeitverschwendung. Die Frau hat sich vielleicht lange Zeit gelassen. Und iiiiiiiiiimmmmmmmmmmeeeeeeerrrr exakt das selbe Ritual, von Aufschlag zu Aufschlag. Erst hat sie ein bisschen mit den Füssen den Sandplatz verunstaltet. Dann hat sie mit dem Schläger den Sand von der Schuhsohle geklopft. Dann hat sie auf die Finger ihrer rechten Hand gepustet, denn Ball ein paarmal auf dem Boden aufprallen lassen, sich an die Nase gefasst, sich ans Ohr gefasst, nochmals den Ball ein paarmal auf den Boden prallen lassen und dann - endlich! - hat sie aufgeschlagen. Boah! Als Zuschauer hät ich mich da voll aufgeregt. Ich hätte der wahrscheinlich auch ein Messer in den Rücken gerammt. Ähnlich wie damals der Typ bei Monica Seles, auch wenn es da wohl wegen dem nervtötenden Gestöhne war (jahaaa! Monica Seles war der Beweis dafür, dass Stöhnen nicht nur anregend sein kann). Naja, ich hät ihr zumindest zugerufen:"Buuuuuhh! Mach mal vorwärts! Ich möchte wissen wie das Match ausgeht BEVOR die Welt untergeht!".

Ich bin wohl ein bisschen abgeschweift. Also nochmals zurück an den Wochenbeginn. Montag. Es war ja nicht genug, dass ich kaum essen konnte, dauernd einen ekligen Jodgeschmack in meinem Mund hatte und bleich war wie ein Blatt Papier. Nein, ich musste auch noch ein hässliches Herpesbläschen haben. Wer mich ein bisschen näher kennt, der weiss dass der Ausdruck "Herpesbläschen" eine grenzenlose Untertreibung ist, denn bei mir hat so ein "Bläschen" immer mindestens einen Durchmesser von einem Zentimeter. Sowas ist kein Bläschen, das ist ein Monstrum! Alles in allem sah ich aus wie Freddy Krüger - mir fehlten nurnoch die Klauen. Kein Wunder fühlt man sich da in seiner Haut nicht besonders wohl. Flirten war diese Woche also definitiv nicht angesagt. Am Freitag musste ich zum letzten mal (wegen diesem einen Zahn - andere werden noch kommen) zum Zahnarzt und mittlerweile ist die ganze Geschichte mehr oder weniger vorbei. Ich hab jetzt zwar immernoch so ein komisches Wattedingens in der Wunde, aber das kann ich so gegen Mittwoch selber rausziehen.

Ansonsten ist eigentlich nicht wirklich viel passiert. Ich hab mich vor jeglicher Gesellschaft gedrückt, damit niemand mein Anblick ertragen muss, hab ein bisschen mehr gelernt als sonst und hab dieses Wochenende das endsgeile Wetter genossen. Wenn es nächstes Wochenende auch wieder so schön ist, dann werde ich mich mal in den See wagen. Der ist zwar noch ein bisschen kalt, aber irgend jemand wird meinen eiskalten Körper dann schon irgendwann mal aus dem See fischen. Ich wollte sowieso den Andy dazu zwingen von nun an jeden Freitag mit mir schwimmen zu gehn. Der sagt ja immer er will Sport machen, nun muss er... *hrrhrr*.

Ich denke ich schwimm dann jetzt mal so langsam richtung Bett. Und wehe ihr scheiss Beamten dreht jetzt wieder die Zeit vor sodass ich im Zug sitze bevor ich überhaupt schlafen konnte. Dann komm ich zu euch - wo immer ihr auch seid - und dreh euch mal was um!

Samstag, Mai 21, 2005

Vom Kuchenessen bis zum Zahnziehen

Zuallererst möchte ich erwähnen, dass der blöde Gockel noch lebt. Denn ich bin nicht sonderlich scharf drauf, dass plötzlich der Tierschutzverein vor meiner Tür steht und mir Strafarbeit auf einem Bauernhof aufbrummt. Ach, Akkorde habe ich am Montag auch keine mehr gelernt.

Am Dienstag sollte ja der Tag des Weltuntergangs sein. Sprich, ich sollte meinen Französischvortrag halten. Ich ging ein bisschen früher in die FH um noch alles vorbereiten zu können. Auch mental stärkte ich mich für den Kampf gegen die brutalste Sprache der Welt. Ich wusste, dass in einer Stunde endlich alles vorbei sein würde und ich mich nach einer gnadenlosen Niederlage wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen werden könne. Als ich mit den Vorbereitungen fertig war, rief ich noch meine Mails ab. Wer mein Glück kennt, der kann erahnen was nun kommt. Genau, eine Mail in der stand dass der Französischunterricht heute ausfällt. Geschrieben am Dienstagmorgen um 8.30 Uhr. Dankeschön!!!! Ok, die Dozentin kann ja nichts dafür dass sie krank wurde, dennoch finde ich das unfair. Alle Vorbereitungen waren für die Katz. Ich musste mein Hirn umprogrammieren und es darüber informieren, dass der Weltuntergang erst nächste Woche stattfinden wird. Dass ich noch mal eine Woche zittern muss. Dass ich jetzt 4 Stunden in der blöden Schule rumgammeln muss.

Aber kurz darauf wurde ich positiv überrascht. Sandra M. (meine Banknachbarin) sagte mir beim Vorbeigehen, dass sie nachher noch etwas für mich habe. Mir war sofort klar um was es ging. Nein, natürlich nicht um meine Boxershorts die ich letzte Nacht bei ihr vergessen hatte. Sorry, war nur ein Scherz, aber der musste jetzt einfach sein. Nein, es ging um einen Kuchen. Da sie immer von meinen Süssigkeiten nascht, die ich während den Schulstunden vertilge, scherzten wir mal rum, dass sie mir als Wiedergutmachung mal einen Kuchen mitbringen müsse. Ich dachte nicht, dass sie das wirklich mal tun würde. Und wenn dann nur so ein kleiner Fertigkuchen aus dem Coop oder der Migros. Jedenfalls war mir sofort klar, dass sie also wohl doch einen mitgebracht haben muss. Ein paar Minuten später kam sie dann mit einer Einkaufstüte an. Ich war überrascht, obschon ich wusste, dass es ein Kuchen sein musste. Denn es war nicht einfach nur ein Kuchen, sondern ein selbstgebackener Schokoladenkuchen. Und der war verdammt lecker!!! Ich fand das total lieb und strahlte wie ein …wie ein…ähm... wie ein….öhm..naja, wie etwas das mega strahlt halt. Ich habe noch nie einfach so einen Kuchen geschenkt bekommen. Auch wenn keine Kerzen drauf waren, das ist viel toller als wenn man zu Geburtstag einen bekommt. Nochmals vielen vielen Dank Sandra!

Der Mittwoch verlief eigentlich ganz unspektakulär. Deshalb könnte ich an der Stelle mal erwähnen, dass es in unserer Klasse ein neues Pärchen gibt. Das war zwar schon letzte Woche so, aber ich hab mir ja angewöhnt, dass ich nicht weitererzähle was mir anvertraut wurde. Allerdings wird es wohl allen die nicht grad blind sind aufgefallen sein, dass sich da Amor wieder einmal etwas hat einfallen lassen. Namen nenne ich vorerst doch noch nicht. Ich freue mich jedenfalls für die beiden und drücke ihnen die Daumen dass es lange hält.

Nun zum Donnerstag. Ein wahrlich masochistisch wirkender Tag. Wieso?! Erstens weil ich freiwillig für bloss zwei Stunden Informatik nach Winterthur gefahren bin. Zweitens, weil ich um 13.40 Uhr beim Zahnarzt eintrudelte um mir einen Weisheitszahn ziehen zu lassen. Ich lag ca. 90 Minuten (wenn nicht mehr) auf dem Behandlungstisch – oder wie man diesen komischen Stuhl auch immer nennen mag. Nur für einen blöden Zahn!!! Ausser dass ich fast an einem kleinen Stückchen Zahn erstickt wäre und mir zu Beginn der Behandlung ziemlich schwindlig wurde, war der Eingriff selber ja gar nicht mal so schlimm.
Als ich ein bisschen benebelt ins Auto stieg und zurücksetzte, rammte ich auch gleich mal noch ein Container, den ich glatt übersehen hatte. Zuhause angekommen spuckte ich erstmal das ekelhafte Blut-Jod Gemisch auf unseren Rasen. Nach ca. 2 Stunden spucken hatte mein Kiefer wohl langsam die Schnauze voll vom Bluten. Allerdings fing das Übel dann erst an. Meine Wange wurde immer dicker und lief rot an. Auch ziemlich nervige Schmerzen setzten ein und ich konnte meinen Mund kaum noch bewegen. Das übelste an allem war aber, dass ich verdammt Hunger hatte.
Am Freitag wurde die Wange noch dicker und allmählich bekam ich das Angst erregende Gefühl, dass ich wohl bald ein Kind bekommen würde. Meine Wange war bestimmt schon im 7 Monat. Erst heute morgen hörte sie auf zu wachsen. Mittlerweile tut sie auch nicht mehr grossartig weh – na gut, liegt teilweise wohl auch am Schmerzmittel – aber richtig essen kann ich immer noch nicht. Und dabei hab ich doch so Lust auf einen Hot Dog, einen Hamburger und Pommes oder eine Pizza. Wie kann man nur so blöd sein und sich einen Zahn ziehen lassen?

Wange Wange kugelrund, werd' ganz schnell wieder gesund!

Montag, Mai 16, 2005

Ferien, Rhythmuswechsel, Studium, Aliens und andere merkwürdige Dinge

Zwei Wochen seit meinem letzten Blog-Eintrag sind vergangen. Damit auch die zweite Woche meiner Ferien und die erste "Schulwoche" nach den Ferien.

Zu der ersten Ferienwoche habe ich nicht wirklich viel geschrieben. Liegt wohl daran, dass ich nicht wirklich etwas gemacht habe und es mittlerweile auch schon gänzlich vergessen habe. Am 30. bekam ich wie irgendwo schonmal erwähnt Besuch von der Sarah aus Hannover. Schon allein das Abholen am Zürcher Hauptbahnhof war ein Abenteuer für sich. Es ist schon seltsam wieso gerade am Samstag jeder Schweizer der ein Auto besitzt nach Zürich fahren muss. Ich bezweifle mal stark, dass jeder der da umher kurvte jemanden vom Hauptbahnhof abholen musste. Vielleicht gibts ja Leute die geil werden wenn sie im Stau stehen und Abgase schnuppern. Ein neuer Fetisch, wer weiss. Achja, wäre wohl noch zu sagen, dass der Himmel blauer war als ich es jemals sein werde. Ich weiss nun wenigstens wie es in einer Sauna sein muss. Nachdem ich dann endlich einen Parkplatz gefunden habe (ca. 700m vom Bahnhof entfernt), erreichte ich die Ankunftshalle auf die Minute pünktlich. Doch ohne Handy hätten wir wohl ewig gesucht bis wir uns gefunden hätten. Es lebe die Technik.


Aus der Stadt hinaus zu fahren war wesentlich einfacher doch in Zürich sollte man besonders vorsichtig sein. Wenn man da irgendwo unvorsichtig ist und in ein anderes Auto ditscht, dann kann man damit rechnen dass man zu 60% ein Auto trifft, welches teurer ist als eine durchschnittliche 2-Zimmer Wohnung. Der Anblick des Zürichsees - welchem wir ca. 20 Minuten entlang fuhren - eroberte ihr Herz im Sturm. Sie blieb bis am 5. Mai und bevor ich hier einen detailierten Roman schreibe, zähle ich kurz Stichwortartig auf, was wir so gemacht haben:

  • am See auf der faulen Haut gelegen
  • schauten uns diverse Filme an
  • gingen Minigolf spielen
  • gingen einkaufen
  • waren im Alpamare (so ein Wasserparkdingens)
  • waren in einer Alphütte
  • und und und

Die Aufzählung ist nicht vollständig, aber widerspiegelt das wesentliche. Ich fand es auf jedenfall schön mit ihr. Wir hatten ein paar schöne Tage an die wir uns bestimmt lange erinnern werden. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Sarah.


Ja, dann kam auch schon bald der Moment wo ich wieder im Zug richtung Winterthur sass um einen weiteren Tag in der so heiss geliebten Fachhochschule zu verbringen. Der erste Tag nach den Ferien ist ja immer der schlimmste. Das ist immer der Tag an dem man seinen Tagesrhythmus, den man sich in den Ferien angeeignet hat, radikal ändern muss. Den Rhythmus von Studium auf Ferien zu ändern ist immer viel einfacher. Aber an dem Montag klappte das Aufstehen eigentlich ganz gut.

Nun nehme ich Bezug auf meinen letzten Eintrag indem ich frohen Mutes und voller Selbstvertrauen in Richtung Ziel marschiere. Immernoch mit diesem Willen im Blut trat ich in die FH und es passierte ungefähr das, was schon in unzähligen Skatches passierte. Mir fiel ein Eimer aufn Kopf. Ein verdammt schwerer Eimer. KO-Sieg für den Eimer in der ersten Runde...ding ding ding. Keine Angst, ich liege nicht im Spital mit einer schweren Hirnerschütterung und einer Halskrause. Das war nur metaphorisch gemeint. Es ist mir immernoch klar, dass ich nicht dumm bin und dass ich auch das Studium schaffen kann wenn ich es möchte. Allerdings ist das Ganze mit ein bisschen Realismus zu relativieren (was für ein Satz...hrrhrr!). Ich kann das Studium schaffen wenn ich möchte, aber nur dadurch, dass ich nächstes Jahr ein paar Fächer des ersten Jahres wiederhole und somit erst ein Jahr später ins zweite Studienjahr eintrete. So viel ich in den kommenden Wochen auch noch lerne, werde ich es nicht schaffen meine Rückstände aufzuholen. Jetzt gehts eigentlich eher um sowas wie Schadensbegrenzung. So dass ich nur etwa 2 statt 4 Fächer nächstes Jahr repetieren muss. Aber da ich keine Kristallkugel habe, in denen ich meine Prüfungsresultate sehen kann, werde ich wohl erst nach den Prüfungen mehr dazu sagen und irgendetwas planen können. Alles andere sind momentan nur Eventualitäten.


Dieses WE war sehr schön. Bis auf die Tatsache, dass ich stundenlang an einem Französischvortrag geschrieben habe, bei dem ich im Endeffekt nur etwa 15 Minuten spreche. Alles andere dieses WE wurde zensiert, denn es würde mir ja eh niemand glauben, dass ich von Ausserirdischen entführt wurde, welche mir der Menschheit bisher unbekannte Welten zeigten, mir unbeschreiblich leckeres Essen servierten und mich mit einem ihrer Ein-Mann-Raumschiffe fliegen liessen.


Was ich heute noch vorhabe, weiss ich selber noch nicht. Wahrscheinlich den Hahn meiner Nachbarin umbringen, der sich grad die Seele ausm Leib kräht. Hmm... meine Gitarre liegt auch noch neben mir. Ich könnte ja mal wieder ein zwei neue Akkorde lernen. Und noch bisserl für die Schule lernen sollte auch drin liegen. Möge die Macht mit mir sein.