Dienstag, Mai 30, 2006

Prüfungstermine

Nun bin ich doch mal ganz egoistisch und schreib nichts zu eurer Belustigung. Hiermit fordere ich jeden der das hier liest auf mir während den untenstehenden Terminen die Daumen zu drücken. Wer dies nicht tun sollte, wird drei Jahre lang nicht mehr zu sexuellen Handlungen fähig sein, alle seine Kuscheltiere werden ihn im Schlaf angreifen, wird des Landes verwiesen und als Löwenfutter an einen russischen Zoo verkauft.

Mo, 10.07.2006, von 08.00 bis 09.00, Accounting (Buchhaltung)
Mi, 12.07.2006, von 08.00 bis 09.00, Privatrecht
Do, 13.07.2006, von 17.30 bis 18.30, Marketing Management
Fr, 14.07.2006, von 08.00 bis 09.00, Mikroökonomie
Fr, 21.07.2006, von 10.00 bis 11.00, Wirtschaftsgeschichte

Die Termine der Assessementprüfungen (die noch viel wichtigeren Prüfungen) stehen noch nicht fest. Aber da gilt dann das gleiche. Jawohl, nämlich.

Auf ins Verderben!

Samstag, September 17, 2005

Die Zugfahrt

Was will man schon über eine Zugfahrt schreiben? Klar, es gibt diese tollen Filme wo irgendwelche Gangster in den USA oder in Russland ein Zug entführen. Die ballern da wild durch die Wagons, jagen den halben Zug in die Luft und am Ende siegt wieder das Gute und es steigen mehr Leute aus dem Zug, als eigentlich darin platz haben. Aber selbst die Filme sind relativ langweilig. So ca. nach 30 min. hat man eigentlich alles gesehen. Wie soll man also eine Zugfahrt beschreiben, bei der nichts spektakuläres wie ne Atombombenentführung oder ein Intercity-Zug-Gangbang passiert? Ich hab keine Ahnung, aber genau das werde ich nun tun.

Es ist Donnerstag. 19.30 Uhr. Gleich steig ich in den Nachtzug nach Berlin. Meine Mutter hats vor ca. 15 min per SMS erfahren. Meine Schwester wirds in 40 Minuten erfahren. Ich schlender dem City-Night-Line Zug entlang und such den Wagen 29. Wie das halt so ist mit meinem Glück, muss ich bis nach ganz vorne latschen. Und wer den Zürcher Hauptbahnhof kennt, der weiss wie lange diese blöden Perrons sind. Ich steige ein und finde meinen Platz. Es ist einer am Mittelgang. Es ist aber so ein Sitz wo direkt davor ne Wand (vom Gepäckregal in der Wagonmitte) ist und nicht ein anderer Sitz. Wenn man so ne Trantüte vor sich hat, die schon nach zwei Sekunden den Liegesitz ausprobiert, hat man Glück wenn man den Sessel nicht auf die Nase bekommt. An der Wand vor dem Sitz neben mir hängt schon ein Rucksack. Sitzt wohl jemand neben mir. Mist! Irgendwie ist sowas immer scheisse wenn man neben einem Fremden sitzt. Egal ob man nun nen Sitz am Gang oder einen am Fenster hat, man hat so oder so immer die Arschkarte. Wenn man am Gang sitzt muss man dauernd aufstehen weil der Nachbar aufs Klo muss oder wenn er Raucher ist, weil er alle 5 Minuten rauchen geht. Wenn man Fenster sitzt, dann pennt der Typ oder die Frau neben einem ein und man muss die immer wieder wecken wenn man raus muss. Am glücklichsten ist man dran, wenn der Platz neben einem garnicht reserviert ist.

Ich schmeiss meine Taschen auf den Sitz und zück nochmal die Fahrscheine. Ich schau nochmal drauf um zu schauen ob ich mich auch wirklich auf dem richtigen Platz niederlasse. Hinter mir nuschelt jemand etwas mit "...Problem?!". Ich zuck zusammen und sag ganz perplex auf schweizerdeutsch, dass ich kein Problem habe und das ja mein Platz sei. "Was?!" labert mich der komische Kauz den ich nun auch sehe an, da ich mich zu ihm umgedreht hab. "Das ist mein Plahaatz!" antworte ich ihm, diesmal natürlich in perfektem - naja, fast perfekten, verwirrten, nuschelndem - Hochdeutsch. Ich mach ihm den Weg frei, dass er sich ans Fenster setzen kann. Er hat schwarze Haare, einen kleinen Kopf und ist so gegen 45 Jahre alt. Ich schmeiss meine Reisetasche in das Regal inner Mitte vom Wagon und pflanz mich auch hin. Der Typ neben mir riecht irgendwie nach Bier. Und kaum hab ich das erkannt, zieht er auch schon eine Flasche aus dem Rücksack. Na toll. Hab ich nen Alki neben mir?! Ich sehe, dass auf der linken Seite noch beide Sitze frei sind und entscheide mich, mich dahin zu setzen wenn der Zug losfährt. Der Zug fährt los. Ich setz mich rüber, ans Fenster. Keine 5 Minuten später kommt noch ein Kasten von nem Kerl an und setzt sich neben mich hin. Zwei Köpfe grösser als ich. Mit seinen Knien berührt er im Sitzen fast die Wand, während meine Knie noch mindestens nen halben Meter Abstand dazu haben. Rauskommen ohne dass er aufsteht - keine Chance. Ich denk mir dass, der Platzwechsel wohl ein Griff ins Klo war. Allerdings war das immernoch besser als neben diesem Biertrinkenden Kerl zu sitzen, welcher in mir ein seltsames Bauchgefühl auslöste. Ich beginne zu hoffen, dass nicht irgendwann ein Kerl kommt der seinen Platz beansprucht auf dem ich mich ja unberechtigerweise niedergelassen habe.

Ich schreibe der Jessi (welche ich dieses WE auch in Berlin sehen werde) eine SMS. Der Inhalt: "Oh! ich sitz im falschen Zug. Der fährt ohne halt bis Wien! :-O (dann ein paar leere Zeilen) just joking. Freu mich auf Dich. Bussi". Ich bekomme von ihr ne Antwort dass, das wohl nicht mein ernst sei. Sie hat den letzten Teil nicht gelesen. Scherz gelungen. Ich freu mich und kläre sie auf. Der Kondukteur trudelt an und ich denke mir, dass er mir wohl gleich sagen wird, dass ich aufm falschen Sessel geparkt habe. Er tuts nicht. Er hats wohl nichtmal bemerkt und läuft weiter. Weiter hinten fragt ihn wohl ne Frau ob der Platz nebenan auch noch frei ist. Wahrscheinlich hat sie auch so ein komisches Individuum neben sich wie ich es hatte. Wahrscheinlich hat es in dem Zug nur komische Individuuen. Ich hab zwar nicht genau verstanden was sie wirklich gefragt hat, aber die Antwort vom Kondukteur (ein selten dämliches Wort dieses Kondukteur. Wie mir grad mitgeteilt wurden, heissen die in Deutschland Zugbegleiter.) lautet: "Nein, alles reserviert... alles besetzt". Na toll, das heisst, dass früher oder später jemand kommt und mich aus meinem Sessel scheucht. Der Typ der eigentlich neben mir reisen würde (wenn ich nicht geflüchtet wäre), hat mittlerweile schon 4 Liter Bier in sich gekippt. Es ist keineswegs abnormal wenn man mal mit ein paar Kumpels ein paar Bier hinter die Binde schüttet. Aber wenn man sich irgendwo - z.B. Zuhause oder in einem Nachtzug nach Berlin - allein innerhalb einer Stunde oder ein bisschen mehr 4 Liter Bier in den Magen pumpt, dann find ich das doch ziemlich armselig. Zudem ist es rücksichtslos gegenüber den Mitfahrenden. Ich hätte auf jedenfall keine Freude wenn mir ein Typ in nem Zug aufn Schoss kotzt, nur weil er zuviel gesoffen hat.

Der Zug rollt in Basel ein und panisch kralle ich mich an den Armlehnen fest. Ich will hier nicht weg. Ich will nicht wieder auf die andere Seite des Ganges. Ich will nicht zu dem komischen Kerl, dem ich mittlerweile immer wieder prüfende verachtende Blicke zuwerfe. Ich will hier bleiben. Eingesperrt zwischen einem Fenster und einem Riesen.
Ich darf bleiben. Keiner kommt und sagt, dass ich mich vom Acker machen soll. Ich freue mich, doch ich traue der Sache noch nicht so ganz. Irgendwo ist ein Haken und ich mein nicht den an der Wand um die Jacke aufzuhängen.

Ich versuche zu schlafen, doch es gelingt mir nicht wirklich. Irgend etwas hält mich wach. Vielleicht die Nervosität. Die Angst vor dem Moment wo ich meine Festung verlassen muss. Vielleicht die Tatsache, dass ich die Nächte zuvor nie wirklich geschlafen habe und immer erst gegen acht Uhr ins Bett bin. Vielleicht auch nur, weil mich die Luft oder sonst etwas in diesem Zug vom Schlafen abhält. Ich nehme mein Buch zur Hand und beginne zu lesen. Eigentlich überfliege ich mehr die Buchstaben als zu lesen. Entweder ist das Buch stinklangweilig oder ich bin einfach zu doof wirklich aufzunehmen was da drin steht. Normalerweise schlafe ich immer ein wenn ich etwas lese, aber dieses mal scheint es nicht zu klappen. Der Typ neben mir hat sich auch ein Buch gekrallt und bei ihm hats geklappt. Er schläft seelenruhig mit dem Buch inner Hand.

Der Zug hält in Freiburg (im Breisgau), in Offenburg und in Karlsruhe. Niemand steigt ein, der mich verjagen möchte. Stattdessen gesellen sich mal zwei Glatzköpfe neben den Typen mit dem Bierverschleiss. Sie scheinen ihn zu kennen. Er sie auch. Die zwei sehen aus wie die Sorte von Hooligans, denen man nicht alleine begegnen möchte. Irgendwelche Radikale die mit einer stumpfsinnigen Parole wie "Alle Macht dem Bierdeckel" durch das Leben wandeln und Rauchverbot in einem Restaurant als Freiheitsberaubung ansehen, obschon sie sich sowieso bloss in Bars setzen und nie in ein Restaurant. Tolle Kontakte hat der komische Kerl. Bin ich froh hab ich den Platz gewechselt. Doch mir scheint das ganze nicht so geheuer. Irgendjeamand muss ja noch kommen. Der Zugbegleiter hat doch gesagt, dass alles besetzt ist. Allerdings ist der eh doof. Ich glaub das ist so ein französischsprachiger Schweizer. Also im Grunde genommen ein Franzose. Franzosen mag ich nicht. Ich hab ihn, als er nochmals vorbeilaufen wollte gefragt, ob es etwas ausmache wenn ich hier sitze statt zwei Sitze weiter rechts. Er nuschelte bloss was von "frei geben" und zottelte weiter. Ich denke nicht im Traum daran meinen Ruhesessel freizugeben und bleibe sitzen. Apropo Traum. Es ist schon beinahe Mitternacht und ich habe es noch immer nicht geschafft einzuschlafen. Das Buch ist Kacke. Es beschreibt einen Typen, der von seiner Freundin in den Wind geschickt wurde und der nun sowas wie eine Midlife-Crise durchmacht. Aber es soll ja nicht mal spannend sein. Es soll mir einfach dabei helfen einzuschlafen. Tuts aber nicht. Böses Buch!

Wir passieren Mannheim und etwa 50 Minuten später auch Frankfurt. Mittlerweile pennen wahrscheinlich schon alle. Nur ich nicht. Der komische Kerl schnarcht und von weiter hinten machen ihm ein paar Leute Konkurrenz. Eventuell wollen sie ihn auch bloss unterstützen. Der Riese schläft in einer Stellung in der ich niemals sitzen könnte - und schon garnicht schlafen. Ich habs sogar ausprobiert. Die Beine mit den Fersen weit oben an die Wand gelehnt. Er hat seine Beine durchgestreckt. Ich schaffs nicht. Tut weh. So wie früher bei den Dehnübungen im Fussballverein. Ich könnte also sagen, der Riese hat im Schlaf gedehnt. Krasse Sache. Ich sitze aber immernoch unbestritten an meinem eigens eroberten Fensterplatz.

Wieder ein Bahnhof. Diesmal ist es Hannover. Ich tu so, als würde ich schlafen. Denn ich rechne ganz fest damit, dass nun der schicksalshafte moment kommt wo ich angemeckert werde und mit weisser Flagge von dannen ziehen muss. Wenn ich so tue als würde ich schlafen, macht sich derjenige dem der Platz gehört ja nicht die Mühe mich zu wecken und setzt sich neben den komischen Kerl. Der Zug rollt weiter. Ich musste nicht wechseln. Ich denke an zwei Chatterinnen. An eine die in Hannover wohnt und an eine andere die bald hier wohnen wird. Der ersten von beiden schreib ich ne SMS.

Immer wieder wacht einer der beiden auf. Entweder der komische Kerl oder der Riese. Aber sie pennen immer wieder ein. Ich habs schon langsam aufgegeben mit dem Schlafen und bin schon bald in der Mitte des Buches angekommen. Mittlerweile nehm ich sogar ein paar Textstellen auf und weiss nun sogar was denn da alles so passiert in der Geschichte. Aber das komische Gefühl, dass da noch etwas kommen muss wird immer stärker. Ich hab nicht so viel Glück, dass ich die ganze Fahrt nun hier sitzen bleiben kann. Da stimmt etwas nicht. Wahrscheinlich entgleist der Zug noch. Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir "City-Night-Line entgleist. Lokführer und sämtliche Passagiere (bis auf ein Schweizer) sind eingeschlafen. Unzählige fuhren schlafend in den Tod." Ich komme wahrscheinlich mit brutalsten Verletzungen davon, aber im Brief der Versicherung wird stehen, dass sie keine Kosten übernehmen, weil ich am falschen Platz gesessen bin.

Ich zähle die Stunden bis zur Ankunft. Bald ist es geschafft. Irgendwann blicke ich nochmal zu dem komischen Kerl rüber und sehe erstaunt, dass neben ihm einer liegt und schläft. Wann hat sich denn der dahin geschlichen? Seltsam. Doch ich kümmere mich da nicht gross darum und lese weiter. Ein paar Minuten später schaue ich nochmals hin, da ist der schlafende Kerl wieder weg und der komische Kerl holt eine neue Bierflasche aus seinem Rucksack (vorhin hat er lange keins mehr getrunken. Er hat ja geschlafen). Armseliger Mensch.
Das mit dem Schlafen gebe ich endgültig auf. Lese nochmals die SMSen die ich während der Fahrt von Jessi und Viv bekommen habe und hoffe, dass die restliche Zeit schnell vergeht.
Ich muss mal aufs Klo. Der Riese ist zum Glück wach und steht auf damit ich raus kann. Hätte ich raus müssen während er gepennt hat, hätte ich echt ein Problem gehabt. Wahrscheinlich hätte er mich zwischen seine Hände genommen, zerknüllt und angenervt weggeworfen.

So langsam wirds hell draussen und es kommt wieder ein bisschen Leben in den Wagon. Die Raucher gehen rauchen, die Verkrampften vertreten sich die Beine und ich lese immernoch. Es ist tatsächlich niemand mehr dazugestiegen, der sich an meinen Platz hätte setzen wollen. Oder vielleicht hat er sich einfach nicht getraut mich zu vergraulen. Vielleicht sah der Riese zu angsteinflössend aus und hat mir somit meine Zugfahrt gerettet. Vielleicht war aber auch bloss der Zugbegleiter ein doofer Franzose und hat der Dame einen Stuss erzählt. Oder er hat mit "alles besetzt" auch nur die Toiletten gemeint und ich hab mir umsonst Sorgen gemacht.

Der Zug kommt in Berlin Zoologischer Garten an. Bescheuerter Namen für einen Bahnhof, aber was solls. Hauptsache ich kann aussteigen und die zwölf-stündige Fahrt hat ein Ende. Obschon Viv mir schreibt, dass mein Zug garnicht existiert, findet sie ihn dann doch noch und begrüsst mich auf dem Bahnsteig. Doch das was danach kommt, ist dann eine andere Geschichte. Und nun soll nochmals jemand behaupten über eine Zugfahrt könne man nicht viel schreiben.

Endlich da!

Montag, August 22, 2005

Striptease

Die Geschichte vom Bodensee-CT muss noch ein bisschen warten. Denn ich habe zurzeit gerade eine totale Schreibblockade und alles was ich tippsel gefällt mir überhaupt nicht. Aber damit mein Blog nicht gänzlich verstaubt schreibe ich ein Erlebnis nieder welches sich erst gestern ereignet hat.

Ich habe ja in meinem Leben schon oft gechattet und dabei viele kuriose Dinge mitbekommen. Ich war auch der Meinung, dass es in Chats nichts mehr gibt was mich noch schockiern kann (durch jahrelanges Chatten wird man total abgehärtet). Das war wiedermal ein Irrtum meinerseits.

Nichts Böses ahnend betrat ich gestern einen Chat den ich bisher nur ein einziges Mal betreten hatte. Das war bestimmt schon 5 Jahre her. Doch als ich drin war, wusste ich auch wieso ich den Chat danach wohl gemieden habe. Da drin waren ca. 50 pubertierende Typen die bereits beim Anblick eines weiblichen Nicks abspritzten. 90% aller Sätze die dort geschrieben hatten etwas mit Sex, Telsex, Gangbangs (ich bevorzuge zwar den Ausdruck Rudelbums, aber mann muss ja mit der Zeit gehen und sich gewissen Ghettoslangs unterwerfen), onanieren vor Webcams oder irgendwelchen Schwanzlängen zu tun. Weitere 8% der Sätze waren standardmässige Begrüssungs- und Verabschiedungsfloskeln. Die restlichen 2% der Sätze kamen von mir. Ich versuchte jemanden zu finden, der sich einfach völlig normal mit mir unterhalten wollte. Das war in diesem mit Testosteron überfüllten Chat garnicht so einfach. Doch schlussendlich fand ich eine nette junge Frau die sich meiner erbarmte. Nach ein paar Minuten fragte ich sie ob wir nicht im MSN weiterplaudern könnten. Denn es ist irgendwie ziemlich mühsam in einem Chat vernünftig zu reden indem notgeile Typen um die Wette sabbern.

Sie gab mir ihre MSN-Adresse und ein paar Sekunden später unterhielten wir uns in diesem ach so tollen Messenger. Wir sprachen über Musik und Filme und sie lud mich dazu ein ihre Webcam anzuschauen. Ich nahm dieses Angebot an und aus reiner Höflichkeit lud ich sie auch dazu ein meine Webcam (resp. mich) zu sehen. Sie zeigte mir ihre Katze und wir plauderten weiter über dies und das.
Doch plötzlich, ohne irgendeine Vorwarnung und ohne dass es zum Thema gepasst hätte, legt sie vor der Cam einen astreinen Strip hin, leckt mit ihrer Zunge über ihre Brüste und macht sichs mit einem goldfarbenen Vibrator. Ich glaube mein Hirn schaltete sich für eine Minute aus und danach muss mir sowas wie ein lautes "Uff" entwichen sein. Ich war auf jedenfall überrumpelt. Ich habe ja bereits davon gehört, dass es Männer gibt die plötzlich und ungefragt ihr Fortpflanzungsinstrument in die Webcam strecken und die Frauenwelt damit schockieren (wobei sowas ein paar Frauen auch schockiert), aber dass Frauen sowas machen war mir neu. Einen kurzen Moment lang stellte ich mir die Frage ob wohl etwas passiert ist, das die ganze Welt verändert hat. Etwas das die Tatsachen umgedreht hat. So dass künftig die Frauen die sind die Sex wollen und die Männer die, welche die Migräne vortäuschen. So dass von nun an die Männer bestimmten wann es Sex gibt und die Frauen darum betteln müssen. Doch nach eingehender Prüfung dieser These musste ich feststellen, dass dem nicht so war und ich bloss einer "Ausnahme" über den Weg gelaufen bin.

Ich war schockiert, aber auch amüsiert und zugegeben liess mich das ganze auch nicht ganz kalt. Denn wie oft bekommt man(n) denn schon eine private Live-Webcam-Porno-Show?! Wohl nicht wirklich oft. Danach plauderten wir noch ein bisschen über Sex und schon nach kurzer Zeit waren wir wieder bei jugendfreien Themen. Vielleicht habe ich bei ihr ja einfach nur durch Charme eine heisse Lustwelle ausgelöst der sie nicht wiederstehen konnte und sie ausleben musste.

Sachen gibt's.

Dienstag, August 16, 2005

Woche Nr. 2

Die zweite Woche meiner unterrichtsfreien Zeit gleicht im grossen und Ganzen der ersten Woche. Erneut lag ich ziemlich oft auf meinem Bett und laberte in ein kleines Mikrophon und war jedes Mal hocherfreut wenn Antwort kam. Gelernt hab ich noch nicht wirklich viel und schon gar nicht effizient. Hab immer mal wieder zu Blättern begonnen, aber nie wirklich einen Faden gefunden dem ich hätte folgen können. Meistens realisierte ich spätestens nach einer Stunde, dass ich eigentlich nichts von dem was ich gelesen habe aufgenommen habe und stattdessen mit meinen Gedanken irgendwo im Nirgendwo gekreist bin. So schloss ich dann auch meistens das Buch oder schob die Unterlagen beiseite. Naja, ich hab es wenigstens versucht, oder?!

Ab und zu verirren sich total schräge Ideen in meinem Kopf. Dazu gehört zum Beispiel die Erfindung eines Miniroboters der einem Schulbücher oder ähnliches dauernd nachträgt. Oder in der ersten Ferienwoche kam ich nachts um vier Uhr auf die irrwitzige Idee noch Joggen zu gehen. Bei Regen. Damals rannte ich zum örtlichen Weinberg (der ist ziemlich gross) und stolperte da über die Kieswege. Das war mir aber noch nicht genug und ich nahm mir vor die übelst lange Treppe zu bezwingen. Schlussendlich bezwang sie wohl eher mich und meine Lunge beschimpfte mich mit einem lauten Röcheln. Als ich wieder Zuhause war, war ich klitschnass (wegen dem Regen versteht sich). Um zu duschen war ich aber viel zu k.o. und so wickelte ich mich einfach in mein Badetuch ein und rollte mich in meine Decke ein. Ich muss ausgesehen haben wie eine ausgewachsene Frühlingsrolle. Ah... ich weiche total von dem ab, was ich eigentlich erzählen wollte. Also ich hatte schon wieder so eine idiotische Idee und schon wieder hatte sie mit Sport zu tun. Ich wollte nach Rapperswil zum Haardoktor. Das ist ca. 20 Kilometer von my sweet home. Ok, zum Friseur gehen ist ja noch nix besonderes, aber die Idee die 20 Kilometer danach mit den Inlinern nach Hause zu fahren, die hat schon potential zur dümmsten Idee des Monats gewählt zu werden. Aaaaber! Ich hab es wirklich getan. Hätte ich das nicht am Tag zuvor der Cora erzählt, dass ich das mach, dann hätte ich mich auch sicher gedrückt. Aber da ging's ja dann nun um mein Ansehen und meine Glaubwürdigkeit. So rollte ich mit meinen Inlinern der stark befahrenen Seestrasse entlang und füllte meine Lunge mit Abgasen. Als ich in meinem Kaff ankam, war ich erstaunt wie schnell ich die Strecke der Seestrasse entlang zurückgelegt hatte. Doch der Todesstoss sollte noch kommen. Denn schlussendlich musste ich noch 1 Kilometer bergauf fahren, bevor ich mich erschöpft auf einen Stuhl auf der Terrasse fallen lassen konnte. Ok, jeder vernünftige Mensch hätte die Inliner ausgezogen und hätte die Steigung zu Fuss bewältigt. Aber ich natürlich nicht. Neeiiiiin! Ich bin ja ein Mann. Ein bärenstarker Typ. Eine Sportskanone. Ok…ein Geisteskranker.

Natürlich hab ich mich ab und an auch vor den Flimmerkasten gesetzt und mir während dem Essen irgendwelche Hausfrauensendungen angeschaut. Also ich muss schon sagen. Es ist kein Wunder, dass viele Hausfrauen heutzutage Depressionen haben. Müsste ich mir jeden Tag so einen Schwachsinn ansehen würde ich ununterbrochen meinen Hirnzellen nachtrauern die sich aufgrund des Fernsehprogramms verabschiedet haben. An die Hausfrauen und Hausmänner dieser Welt: "Wenn ihr unbedingt während des Tages TV schauen wollt, dann schaut euch doch den Discovery Channel, einen Nachrichtensender oder dieses Schulfernsehzeugs an. Da kann man ne Menge lernen und eure Hirnzellen werden es sich weiterhin in euren Köpfen bequem machen und Popcorn mampfen."

Zudem arbeitete ich auch noch an meinen Plänen ein Flohzirkus-Imperium aufzubauen und konnte mein Zimmer dem "After-Tsunami-Zustand" noch etwas näher bringen. Das Zweite natürlich im Rahmen meiner freiwilligen Projektarbeit mit dem Titel: "Studie über die Beschaffung eines gewöhnlichen Schlafzimmers nach einer Umweltkatastrophe". Doch dann war auch schon Freitag und für Freitag den 29. Juli war ein Chattertreffen (CT) am Bodensee angesagt. Doch ich finde das CT hat einen eigenen Blogeintrag verdient, wenn nicht sogar zwei.

Eins verrat ich schon mal. Den Bodensee gibt’s noch.

Montag, August 15, 2005

falsche Worte

Es gibt doch diese komischen kleinen Programme die auch Instant Messenger genannt werden. Mit ihnen kann man sich mit Personen unterhalten die hunderte von Kilometer weit weg sind. Man tippt einfach das was man der anderen Person mitteilen möcht in den Kasten den man vor sich stehen hat und schickt es ab. Innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde bekommt der Chatpartner die Nachricht und kann sie lesen. Das Problem ist nur, dass man seine Sätze wie in einem normalen Gespräch ab und zu mal falsch formuliert. Hinzu kommt, dass Stimmlage oder die Körpersprache einfach fehlt. Einen Teil kann man mit irgendwelchen Smilies wett machen...aber eben nur ein Teil.
Und wenn man mal etwas falsch formuliert, kommt das meistens ziemlich verletztend beim Gesprächspartner an. Da kann man dann schreiben was man will. Dass man das nicht bös gemeint hat. Dass der Gesprächspartner das falsch aufgefasst hat. Das nützt nichts mehr. Das klingt alles nur nach faulen Ausreden um die Gunst des Gesprächspartners nicht zu verlieren. Und schon ist die ganze Stimmung im Arsch... die Laune des Gesprächspartners versaut und die eigene natürlich auch. Die Unterhaltung kann man vergessen auch wenn man sich noch so gerne weiter mit der Person unterhalten hätte. Und schlussendlich geht man mit einem schlechten Gewissen ins Bett weil man etwas unglücklich formuliert hat und einen lieben Menschen damit verletzt hat.

Das ist was ich an Messengern nicht mag.

Mittwoch, August 03, 2005

holidays on bed

Eigentlich müsste ich hier garnichts mehr schreiben, denn der Titel sagt schon fast alles aus was über meine erste Woche der Semesterferien zu sagen ist. Nach dem After-Prüfungs-Besäufnis lag ich mehr oder weniger den ganzen Tag im Bett und stand nur auf wenn es wirklich sein musste. Auch die Tage danach verbrachte ich mehr oder weniger auf dem Bett. Allerdings nicht schlafend sondern meistens mitm Laptop vor meinem Schädel. Ich hab gechattet, an meiner Seite gebastelt (allerdings nicht hochgeladen), gezockt, schräge Webseiten durchstöbert und vorallem per Internet mit Freunden aus Deutschland getellt. Dabei habe ich eine Bekannte noch viel besser kennengelernt und mitlerweile zähl ich sie zu meinen besten Freunden. Die Konferenzen mit Cora, Danny und Michael (Aufzählung gemäss ABC... nicht, dass mich noch jemand schlägt) waren immer wieder erfrischend. Michaels Lüfter rauscht noch heute in meinen Ohren. Dank Danny hatte ich immer das Gefühl ich sei auf einem Berg weil durch sie so ein tolles Echo entstand und von Coras "Nebengeräusche" kann ich einfach nicht genug bekommen.

Im Laufe der Woche wurde ich auf eine ganz spezielle Art entjungfert. Bisher hab ich immer über die Leute gelächelt, die sowas machen. Ich dachte das sei doch eh total langweilig. Naja...man darf sich ja auch mal irren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön und einen fetten Knutscher an die Person die mich verführt hat (und mich nach dem "ersten Mal" noch ein paar weitere Male verführt hat).

Ach. Ich lag ja doch nicht nur in meinem Bett. Meine Mam flüchtete am Montag nach Zypern, genauer gesagt nach Aya Napa. Also dachte ich mir besuch ich sie mal noch am Sonntag bevor ich sie nicht wiedersehe, weil sie dort mit zwei Griechen durchbrennt und dort irgendwo ein Hotel eröffnet. Als ich dort war, sah ich auch grad noch zwei Verwandte, die ebenfalls im Restaurant meiner Mutti waren. Sogar eine Live-Band spielte sich die Seele ausm Leib. Cool, oder?! Naja, es geht... denn es war Volkstümliche Musik wie sich das in so einem ländlichen Restaurant gehört. Meine Schwester kreuzte auch noch auf, kurz bevor ich mich wieder davonstahl. Das war mal wieder typisch für meine Schwester. Ich hatte sie noch gefragt, ob sie mitkommen wolle.
Sie: "Ja....hmm..nein... kann ich nochmal zurückrufen und Bescheid geben?"
Ich: "Klar"
später:
Sie: "Also..hmm..wie würdest du denn gehen? Mit dem Auto? Wie lange willst Du denn bleiben? Ich möcht halt nicht allzulange bleiben, wenn ich überhaupt gehe."
Ich: "Mit dem Auto. Etwa eine Stunde. Ich fahr in paar Minuten los."
Sie: "Hm... nein, also ich komme dann doch nicht."
Ich: "Ok, dann fahr ich allein. Bis d..."
Sie: "Warte... oder möchtest Du mit dem Motorrad dahinfahren?"
Ich: "Mit deinem Miniding hast ja ne halbe Stunde länger?! Neee!"
Sie: "Hm, ja ok.. ich komm nicht... oder gehe vielleicht noch später mit dem Motorad vorbei."
Ich: "Ok, dann fahr ich jetzt allein. Bis denne!"
Sie: "Hey, und du bist mir auch nicht böse?"
Ich: "Nein! Also...ich möcht dann jetzt gehn."
Sie: "Sicher nicht? Soll ich doch mitkommen?"
Ich: "Neheeiiinnn"
Dann etwa noch fünf solche Sätze und dann konnte ich den Hörer endlich auf die Gabel drücken. Schlussendlich war sie ja dann auch dort. Was das gebracht hat (ausser zusätzliche Umweltverschmutzung), weiss ich auch nicht so genau. Die Logik habe ich bisher noch nicht durchblicken können.

Am Sonntag hab ich dann mal wieder etwas ganz liebes getan. Ich habe meiner Schwester Inlinern beigebracht. Ok, viele werden sich jetzt fragen, was es da denn beizubringen gibt. Da wäre zum Beispiel richtig bremsen, richtig fallen, überschreiten bei Kurven, der Vor- und der Rückwärtssalto und Pirouetten. Ok, also sie kann noch nicht ganz alles, aber das bring ich ihr ja auch noch bei. Sie hat sich auf jeden Fall gefreut und für mich wars ja auch mal wieder nötig ein bisschen Sport zu machen. Es war für mich das erste mal Inlinern seit langem. Als ich wieder zuhause war, erzählte ich das natürlich auch Cora. Die meinte nur: "Oh! Lebt sie noch?". Hmpf! Ein sehr toller Vertrauensbeweis. Na warte Cora! Dir bring ich auch ma was bei ;-p.

Mit weiteren Telefonkonferenzen schloss ich den Sonntag und somit die erste "Ferienwoche" ab ohne auch nur einmal grossartig in ein Schulbuch geschaut zu haben. Was in der zweiten Woche alles so geschah, folgt in meinem nächsten Eintrag.

Vielleicht hätte es ja etwas genützt wenn ich meine Schulbücher unters Kopfkissen gelegt hätte.

Donnerstag, Juli 28, 2005

uninteressiert und überdurschnittlich intelligent

Ich bin heute auf die Seite http://www.graphologies.de/ gestossen. Dort kann man seine Handschrift analysieren lassen. Erst muss man einen kurzen Text abschreiben und danach 20 Fragen zur eigenen Handschrift beantworten. Ich werde hier mal die Deutung meiner Handschrift veröffentlichen und diese kommentieren.

Die Deutung der Handschrift brachte folgendes Ergebnis:
Martin ist eher bescheiden und zurückhaltend. Es reicht ihm, wenn er nicht
im Mittelpunkt steht.

Bescheiden, ja klar das bin ich. Wo bleibt eigentlich mein 21 Zoll Flachbildschirm den ich bestellt hab?! Dass es mir reicht wenn ich nicht im Mittelpunkt stehe, mag ich mal zu bezweifeln. Steh ich nicht im Mittelpunkt, ziehe ich mich schmollend in eine Ecke zurück. Da komme ich dann erst wieder raus wenn 100 Leute freudestrahlend meinen Namen rufen. Oder ein Hund in die Ecke pinkelt.

Er ist sinnlich, warmherzig, gemütlich und
phantasievoll.

Oh ja, Baby isch spritze deine Körpär mit Sahne voll, lecke disch mit meine Sunge sauber und verwöhne disch mit meine Finger, reibe disch mit Öl de massage ein und küsse disch ganz innig. Und das alles mit ganz viele Kerzän um üns herum.

Im Großen und Ganzen wirkt er gelassen bis
uninteressiert, wenn er aber von einer Sache überzeugt ist, überrascht er seine
Umwelt durch sein überschwängliches und begeisterungsfähiges Auftreten.

Uninteressiert? Das stimmt nicht, das würde dem oben ja total widersprechen.
Sie: "Oh jaaa! Gibs mir! Wie geil! Bitte, hör nicht auf! *stöööööööööhn*"
Ich: "jaja...issja gut"

Martin ist überdurchschnittlich intelligent. Nüchtern und
zweckmäßig bewältigt er seine Aufgaben.

Ha! Soll nochmals irgendjemand sagen ich sei blöd. Dann druck ich das hier aus und halts dem unter die Nase.

Martin legt Wert auf eine Grunddistanz zu seinen
Mitmenschen. Auch gute Kollegen müssen nicht alles wissen.

Mhm, deshalb schreib ich ja auch alles in einen Blog den jeder lesen kann.

Er arbeitet sehr genau und zeichnet sich durch rationales,
analytisches Denken aus.

Also müsste ich ja eigentlich in Volkswirtschaftslehre und Statistik voll der Held sein. Was bitteschön hab ich dann falsch gemacht?!

Martin ist sehr stark um Gerechtigkeit bemüht. Er versucht
stets, sich für andere einzusetzen.

Ja, vorallem für meine schizophrenen Freunde die immer bei mir sind. Peace, Love and Rock'n'Roll (und Sex natürlich auch)!

Martin ist ein impulsiver und phantasievoller Idealist.

Und wenn die Welt nicht in 5 Jahren friedlich und ohne jegliche Kriege existiert, dann werde ich mit meinen sprechenden Papageien überall auf der Welt Friedensflaggen verteilen. Meine Papageien werden alle Tiere dazu aufrufen mitzumachen, bei unserem so wundervollen Plan, die Welt auf eine weiche Wiese des Friedens zu betten. Und ich mache keinen Halt! Meine Friedensflaggen werden vom Nordpol bis zum Südpol und von Europa über Asien bis nach Amerika Frieden und Liebe versprühen, bis wir alle glücklich sind.

Martin legt sehr viel Wert darauf, dass er von der Umwelt
ernst genommen wird.

HÖRT MIR HIER DENN ÜBERHAUPT JEMAND ZUUUUU?!

Privat- und Berufsleben trennt er sehr stark
voneinander.

Kommt immer darauf an wie hübsch die Sekretärin ist.

Im Grossen und Ganzen ist die Deutung doch garnichtmal so schlecht. Ich hätte zwar erwartet, dass da steht, dass ich in ein paar Jahren der Herrscher Europas bin, mein Blog weltberühmt ist und ich aus eigenem Interesse Harems in der Schweiz legalisiert habe, aber so persönliche Dinge erfährt man wohl nicht bei einem Test, der nur aus 20 Fragen besteht.

Ja so ist das halt.